Spendenaufruf für Libyen

hhd_lib

Am Sonntag, 10. September 2023, erreichte der Sturm „Daniel“ den Maghreb-Staat Libyen und verursachte schwere Unwetter und katastrophale Überschwemmungen in den nordöstlichen Teilen des Landes. In der stark betroffenen ostlibyschen Stadt Derna stieg die Zahl der Toten nach Angaben der Vereinten Nationen auf mehr als zehntausend. Weitere Zehntausende Menschen werden in der zerstörten Stadt noch wochenlang vermisst. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration verursachte „Daniel“ schwere Schäden an der Infrastruktur und führte zur Vertreibung von fast 40.000 Menschen in den betroffenen Gebieten.

Das Projekt Supporting Psychological Healing for Libya’s Flood Survivors will Menschen, die von den Überschwemmungen in Libyen betroffen sind, psychologisch unterstützen. Ziel der humanistischen Initiative ist es, den Überlebenden Betreuung und psychologische Unterstützung anzubieten, um ihr psychisches und soziales Wohlbefinden nach dieser Umweltkatastrophe zu verbessern. In einem nächsten Schritt soll eine Sensibilisierungskampagne für die Bedeutung von Psychotherapie und die Auswirkungen der Klimakrise gestartet werden.

Das Projekt richtet sich an Überlebende, die durch die Überschwemmungen in Libyen und die Klimakrise psychisch belastet sind, sowie an Familien von Überlebenden und deren Gemeinschaften, die psychologische Unterstützung benötigen. Dafür sollen qualitativ hochwertige, evidenzbasierte Psychotherapieangebote für die Überlebenden der Flutkatastrophe in Libyen durch ein professionelles Team von Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen bereitgestellt werden. Menschen, die psychisch von Überschwemmungen infolge der Klimakrise betroffen sind, benötigen psychologische Betreuung und Unterstützung.

In einem nächsten Schritt geht es darum, das Bewusstsein für die Schäden und Gefahren der Klimakrise zu schärfen sowie die Überlebenden darüber zu beraten, wie sie mit den Auswirkungen der Klimakrise umgehen und zukünftigen Risiken vorbeugen können. Zielgruppen sind lokale Gemeinschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer sozialen Unterstützung für Überlebende, insbesondere für marginalisierte und gefährdete Bevölkerungsgruppen. Es fördert das Bewusstsein für die Bedeutung der Klimakrise und ihrer Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Präventions- und Anpassungsmaßnahmen, diese Herausforderungen zu bewältigen, werden
unterstützt. Das Projekt fördert die Kommunikation zwischen den betroffenen Gemeinschaften. Es verbessert die Fähigkeit der Betroffenen, sich zu erholen und eine bessere Zukunft aufzubauen. Das Projekt unterstützt nationale und
internationale Bemühungen, den Auswirkungen der Klimakrise und den damit einhergehenden Umweltkatastrophen wirksam zu begegnen.

Zehntausende Menschen haben durch die Flutkatastrophe ihre gesamte Familie verloren und sind traumatisiert. „Nicht nur Kinder sind traumatisiert, auch Erwachsene sind dringend auf professionelle Hilfe angewiesen“, sagte der Gesundheitsminister der östlichen Verwaltung, Othman Abdeljalil, auf einer Pressekonferenz. Dr. Fadwa ElFartas, medizinische Mitarbeiterin im medizinischen Zentrum von Benghazi, berichtet, dass es einige Zeit gedauert hat, bis die Überlebenden über ihre Erlebnisse sprechen konnten. Für viele sei „das seelische Trauma größer als das körperliche“. Erst Tage nach der Tragödie hätten die Menschen schließlich das Angebot der psychologischen Betreuung im Zentrum angenommen. „Am Anfang konnten oder wollten manche nicht reden, als wäre es ein Alptraum, der schon hinter ihnen liegt“, sagt sie. Was braucht das Land jetzt am dringendsten? „Unterstützung bei der psychologischen Betreuung der Überlebenden der Flutkatastrophe in Libyen.“

Der Initiator des Projekts ist Ahmed Elbukhari, libyscher Schriftsteller, Denker, Kulturmanager, Podcaster und Stand-up-Comedian. Neben seiner Arbeit in Kunst und Unterhaltung ist er auch ein bekannter Menschenrechtsaktivist.  Die von Elbukhari mitbegründete Tanweer-Bewegung ist eine humanistische Organisation in Libyen mit dem Ziel, eine auf
humanistischen Prinzipien basierende Gesellschaft zu schaffen. Die Organisation setzt sich für Werte wie Gleichheit, Menschenrechte und kritisches Denken ein und lehnt alle Formen von Gewalt, Rassismus und Diskriminierung aufgrund von
Geschlecht, Rasse, sozialer Klasse oder sexueller Orientierung ab. Ahmed Elbukhari und die Tanweer-Bewegung setzen sich für eine inklusivere und gerechtere Gesellschaft in Libyen ein und betonen die Bedeutung der Achtung aller Menschen und ihrer Rechte.

Ihre Unterstützung zählt

Das Humanistische Hilfswerk Deutschland ist als gemeinnützig und mildtätig im Sinne der Abgabenordnung anerkannt. Spenden sind daher steuerlich berücksichtigungsfähig. Bis zu einem Betrag von 300 € genügt der Kontoauszug als Nachweis für das Finanzamt.

Selbstverständlich werden alle Spenden nur im Sinne der Satzung des Hilfswerks für gemeinnützige und mildtätige Projekte im Geist von Humanismus und Toleranz verwendet.

Nach oben scrollen